Digitale Produkte konzipieren: Der Ablauf des Konzeptionsprozesses und Best Practices

Wie setzt man eine innovative Idee in ein ganzheitliches Konzept um?
Das sagen wir euch: Erfahrt jetzt, wie man digitale Produkte konzipiert. Außerdem geben wir euch Best Practices fürs Entwickeln von Produktkonzepten an die Hand.

Digitale Produkte konzipieren: Worum geht’s dabei?

Bei der Konzeption digitaler Produkte geht es um die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts anhand der definierten Anforderungen einer digitalen Produktstrategie. Hierfür wird das Visualisieren und Entwickeln einer klaren Informationsarchitektur und Seitenstruktur benötigt. Diese Visualisierung und Entwicklung wird durch einen Konzeptionsprozess ermöglicht. Dabei setzen sich ein Anbieter digitaler Produkte und dessen Dienstleister zusammen und schaffen so ein erfolgreiches Produkterlebnis für ihre Nutzer, indem sie ihre Unternehmensvision visualisieren. Für das erfolgreiche Durchführen des Konzeptionsprozesses sollten am besten bestimmte Schritte befolgt und auch bestimmte Best Practices berücksichtigt werden.

Der Ablauf des Konzeptionsprozesses

Produkt-Ziele und Zeitplan

Der erste Schritt der Produktkonzeption ist die Definition der Produkt-Ziele und des Zeitplans. Man muss also definieren, was mit einem digitalen Produkt erreicht werden soll. Zum Beispiel bei Websites und Apps:

  • Leadgenerierung
  • Kundenakquise
  • Kundenbindung
  • Steigerung des Bekanntheitsgrads des Unternehmens
  • Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen
  • Steigerung des Umsatzes
  • Unterhaltung

Die Produkt-Ziele sollten stets priorisiert werden und können sowohl in strategische und operative als auch in kurzfristige und langfristige Ziele unterschieden werden. Zugleich sollten auch alle Mittel, welche dem Unternehmen zur Verfügung stehen, definiert und ein Zeitplan erstellt werden.

Marktanalyse und Zielgruppendefinition

Im nächsten Schritt wird eine Marktanalyse durchgeführt und eine Zielgruppe definiert. Durch eine Markt- und Konkurrenzanalyse werden die aktuelle Marktsituation sowie die Stärken, Schwächen und Potenziale des Unternehmens identifiziert. Außerdem wird dadurch die Positionierung des Unternehmens ermöglicht. Wichtige Aspekte, welche bei einer Konkurrenzanalyse berücksichtigt werden sollten, sind:

  • Inhalt: Der Umfang, die Aktualität, die Tonalität und die Qualität des Inhalts sollten beachtet werden sowie Bildmaterial und Verlinkungen.
  • Funktionen und Features: Die Anzahl der Funktionen und Features als auch ihre Qualität sollten beachtet werden.
  • App- oder Seitengeschwindigkeit: Die Geschwindigkeit, mit der das Produkt lädt, sollte beachtet werden.
  • Design und Informationsarchitektur: Das UX-/UI-Design des Produkts sowie die verschiedenen Menüs sollten beachtet werden.
  • Alleinstellungsmerkmale: Hier sollte beachtet werden, ob es ein Alleinstellungsmerkmal gibt und welches das ist.

Nach erfolgreichem Abschluss der Konkurrenzanalyse ist das Unternehmen in der Lage, sich am Markt zu positionieren. Eine Marktpositionierung kann entweder spitz oder breit sein. Das ist davon abhängig, ob sich das Unternehmen auf eine, auf wenige oder auf mehrere Leistungen spezialisieren möchte.

Im nächsten Schritt sollte eine Zielgruppensegmentierung erfolgen. Diese ist wichtig, damit das zu entwickelnde Produkt für seine Nutzer auch relevant ist.

Best Practice: Zielgruppe durch Buyer Personas charakterisieren

Buyer Personas ermöglichen die Definition der Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer und tragen somit zu einer zielgerichteten und nutzerorientierten Produktentwicklung bei. Eine Buyer Persona stellt den idealtypischen Vertreter einer Zielgruppe dar und basiert auf bestehenden Kundenprofilen, deren Nutzerverhalten, Eigenschaften, Persönlichkeiten und Psychografie.

Funktionen und strategische Entscheidungen wie zum Beispiel die Platzierung von Inhalt können anhand der definierten Personas überprüft werden. Deshalb ist es wichtig, mindestens drei verschiedene Personas zu erstellen mit unterschiedlichen Erwartungen, Bedürfnissen und Wünschen – und diese sehr genau zu beschreiben.

Best Practice: Hauptfunktionen des digitalen Produkts definieren

Danach werden die Hauptfunktionen des Produktes definiert. Diese Hauptfunktionen beziehen sich auf den Inhalt und das Design des Produkts sowie auf die Kernfunktionalitäten, ohne die das Produkt seinen Zweck nicht erfüllen könnte und nicht anwendungsfähig wäre.

Hauptfunktionen sollte man nur anhand der Produkt-Ziele und der Buyer Personas definieren. Ziel ist es, die Website oder App sowohl an das Nutzerverhalten der Personas anzupassen, als auch an die Unternehmens- und Produkt-Ziele. Durchs erfolgreiche Anpassen des Produkts wird ein nutzerorientiertes User Interface sowie User Experience Design ermöglicht.

Customer Journey Map erstellen

Als Nächstes wird eine Customer Journey Map erstellt. Diese trägt zur Einnahme der Nutzerperspektive, zum Aufbau von Empathie und vor allem zur richtigen Erfassung dieser Erkenntnisse bei. Zugleich wird auch das Ergreifen von Maßnahmen ermöglicht. Die Customer Journey Map visualisiert die Etappen, die ein Nutzer durchläuft, bevor er zum Kunden wird. Wichtiger Bestandteil der Customer Journey Map sind die Berührungspunkte der Nutzer. Diese finden sowohl online als auch offline statt.

Seitenstruktur der Website oder App planen

Nun wird die Seitenstruktur geplant und erstellt. Die Seitenstruktur einer Website oder App dient der Planung und Überwachung der Platzierung des Inhalts. Hier wird definiert, wie die Navigation des Produkts aussehen und aus wie vielen Ebenen diese bestehen soll. Es wird also die Struktur der Hauptseiten des Produkts visualisiert – und wie diese miteinander verknüpft sind. AGB, Datenschutzerklärung und Impressum sollten ebenfalls in der Seitenstruktur erfasst werden.

Die Seitenstruktur wird schließlich mithilfe einer sogenannten Sitemap veranschaulicht. Diese visualisiert die Gesamtdarstellung des Produkts. Bei der Planung und Erstellung der Seitenstruktur ist es vorteilhaft, ein Tool wie etwa Miro zu nutzen, weil solche Tools das Visualisieren und Bearbeiten der Inhalte ermöglicht und vereinfacht.

Datenstruktur und Datenbanken planen

Der nächste Schritt bei der Konzeption ist der Aufbau der Datenbank des Produkts. Die Datenbank ist eine Sammlung von Daten, welche auf einem Computersystem gespeichert und jederzeit abgerufen werden können. Eine erfolgreich strukturierte Datenbank beinhaltet richtige und vollständige Angaben, beinhaltet keine doppelten Daten und ermöglicht jederzeit den Abruf dieser Informationen. Wichtig bei der Datenbankerstellung ist:

  • die Definition des Verwendungszwecks der Datenbank
  • die Sammlung und Organisation der aufzunehmenden Informationen
  • die Organisation der aufzunehmenden Informationen in Tabellen
  • die Umwandlung von Informationselementen in Spalten
  • die Angabe von Primärschlüsseln
  • die Schaffung von Tabellenbeziehungen
  • die Verprobung der Datenbank auf Fehler
  • die Datennormalisierung

Seitenarchitektur planen und Wireframes gestalten

Im folgenden Schritt wird die Seitenarchitektur geplant und erstellt. Diese wird durch sogenannte Wireframes visualisiert. Wireframes veranschaulichen alle möglichen Ansichten des Produkts, die Inhaltsstruktur sowie alle Funktionen. Sie stellen also ein grobes Bild der Website oder App dar. Dadurch, dass sie die Komplexität der Anwendung veranschaulichen, tragen Wireframes auch zu der Einschätzung des Entwicklungsaufwands bei.

Wireframes werden in Low Fidelity Wireframes und High Fidelity Prototyp unterteilt. Bei der Erstellung von Low Fidelity Wireframes werden der UX-Fluss, also alle User-Aktionen, die zu bestimmten Zuständen und Ansichten führen, sowie alle Funktionen, wie etwa sogenannte Buttons, mindestens einmal erfasst und genau definiert. Nachdem das passiert ist, wird durch die Erstellung eines High Fidelity Prototypen eine erprobbare Version des Produkts erstellt, mit der UX und Interaktion getestet und bewertet werden können. Für die Visualisierung der Seitenstruktur werden keine zusätzlichen Tools benötigt. Neben Wireframes werden oft auch Screenshots und Mock-ups verwendet.

Best Practice: Usability Tests durchführen

Letzter Schritt bei der Produktkonzeption ist die Durchführung von Usability Tests. Das Testing eines Produkts identifiziert die Stärken und Schwächen des Produkts und kann auf verschiedene Arten und zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden.

Es ist vorteilhaft, Usability Tests schon früh in der Produktentwicklungsphase durchzuführen, um einen iterativen Entwicklungsprozess zu schaffen, der frühzeitig zu neuen Erkenntnissen führt. Dies ermöglicht frühzeitiges Erproben der Anforderungen und der Benutzerfreundlichkeit des Produkts sowie der Durchsetzung der Wünsche der Nutzer. Für die Durchführung von Usability Tests werden oft Tools wie etwa User Testing benutzt, da diese eine Vielzahl von Funktionen anbieten, die das Erproben eines Produkts vereinfachen.

Fazit: Digitale Produkte entwickeln

Unabhängig davon, ob es sich um Websites oder Apps handelt, ist der Ablauf des Konzeptionsprozesses immer gleich: Er fängt mit der Definition der Produkt-Ziele sowie des Zeitplans an und endet mit der Durchführung von Usability Tests. Schließlich ist es auch wichtig, bestimmte Best Practices zu beachten, welche bei der Produktkonzeption berücksichtigt werden sollten, da diese zur Optimierung und somit zu einem erfolgreichen Konzeptionsprozess beitragen.

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Moritz Heimsch
Gründer | CEO

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